Rudolf Frauenschuh
11. Nov 2022, 16.35 Uhr
Betreff: Zu viele machen Matura
In den letzten Jahrzehnten steig die Zahl der Schüler in den Oberstufen deutlich an, obwohl die Geburten stark zurückgingen. Mittlerweile besuchen mehr als die Hälfte eines Jahrgangs eine Oberstufe. Das war nur möglich, weil die Ansprüche der Schulen deutlich gesenkt wurden. Für Maturanten kommen manuelle Tätigkeiten dann nicht mehr in Frage, auch wenn ihre Talente für anspruchsvolle Arbeit nicht ausreichen. Sehr viele studieren, was auch nur möglich ist, weil z.B. FH's keine großen Ansprüche stellen - sie würden sonst zu viel Budget verlieren.
Heute gibt es noch viele Facharbeiter über 40 und trotzdem herrscht schon großer Mangel. In Zukunft wird der Mangel in Handwerksberufen unsere Wirtschaft extrem schädigen. Und die Qualität der Bildung leidet unter den deutlich gesenkten Ansprüchen an die Schüler und Studenten.
Eine lose/lose Situation, und keiner wagt es, sie anzusprechen. Ich fürchte, auch die Neos nicht...
Was wäre die Maßnahme: Reduktion der Plätze in den Oberstufen um 30%. Folge: weniger Lehrermangel und Lehrerfrust, bessere Qualität der Ausbildung, mehr Lehrlinge mit besserem Ansehen, Absicherung des Industriestandortes, ...