Während sich die Gesellschaft rasant transformiere, würde sich die Schule von heute kaum von jener vor sechzig Jahren unterscheiden. Der Fokus liege nach wie vor überwiegend auf der Vermittlung von Wissen. Im Informationszeitalter seien allerdings zunehmend Kompetenzen wie Kritik- und Kooperationsfähigkeit oder Kreativität gefragt, so Christoph Wiederkehr.
Franziska Haberler, die Chat GPT auch regelmäßig in den eigenen Unterricht einbaut, wies darauf hin, dass die Digitalisierung und künstliche Intelligenz enormes Potenzial für den Schulalltag bergen würden. Die Angst von Lehrkräften, dass Schülerinnen und Schüler ihre Hausaufgaben an Chat GPT auslagerten, wischte Franziska Haberler vom Tisch: „Dann müssen die Lehrerinnen und Lehrer eben ihre Hausübungen anpassen!“ Dennoch gelte es auch zu verstehen, dass Chat GPT Kindern ungefiltert jegliche Frage beantworten würde mit potenziell gefährlichen Konsequenzen. Darauf müsse verstärkt eingegangen werden. Dass der Unterricht von künstlicher Intelligenz ersetzt werden würde, glaubte Klaus Vavrik nicht. Inmitten großer gesellschaftlicher und technischer Transformationen sei es die Fähigkeit, sich anzupassen und Beziehungen zu bilden, die den Menschen ausmache.
Abschließend waren sich alle einig, dass der Optimismus für eine Bildungsreform nicht abhandenkommen darf. In einem Land, das nicht über große natürliche Ressourcen verfügt, würde unser Reichtum schließlich einzig aus den Menschen und ihren Talenten bestehen. Am Podium vertreten waren: Franziska Haberler, Lehrerin an der Mittelschule Staudingergasse, Klaus Vavrik, Österreich Koordinator der Europäischen Kindergarantie, und Christoph Wiederkehr, Vizebürgermeister der Stadt Wien und Bildungsstadtrat. Moderation: Clemens Ableidinger, NEOS Lab.