Dänemark, Irland, die Schweiz, Singapur und die Niederlande führen das IMD-Ranking an. Das sind alles mit Österreich vergleichbare kleine Volkswirtschaften, die sichtlich Einiges besser machen als Österreich, das sich auf Rang 24 verschlechtert hat. Diese Länder zeichnen sich als offene Volkswirtschaften mit internationaler Ausrichtung aus und sehen Unternehmertum und Industrie als Schlüssel für eine erfolgreiche, wohlstandssichernde Entwicklung. Um Österreich als attraktiven Standort zu positionieren, wird sich die Politik überlegen müssen welche Standortfaktoren für Unternehmen relevant sind. Sie wird mutige Entscheidungen treffen müssen, mit denen keine Beliebtheitspreise zu gewinnen sind.
Rahmenbedingungen für Unternehmen werden vom Staat geschaffen und müssen sich danach orientieren, wie für Unternehmertum Leistungsanreize geschaffen und wie Unternehmen optimal unterstützt werden können, um international erfolgreich zu sein – um in der Folge Steuereinnahmen zu leisten. Aufgabe ist es, eine moderne, schlanke und leistungsfähige Verwaltung aufzubauen, wo Amtswege, die über eine reine Terminbuchung und Ummeldung hinausgehen, maximal digital unterstützt werden und für Unternehmen fokussiert Hilfestellung geleistet und Lösungsorientierung angeboten wird, anstatt mit bürokratischen Hürden Unternehmertum zu erschweren. In dieses Kapitel fällt auch auf europäischer Ebene dagegen anzukämpfen, mit überbordender Bürokratie Unternehmen mit unmöglichen, realitätsfremden Berichtsverpflichtungen zu überfordern und auf nationaler Ebene europäische Verordnungen mittels überbordendem österreichischem Golden-Plating Wettbewerbsnachteile für österreichische Unternehmen zu verordnen.
Mittel- und langfristig wirkende Maßnahmen wie innovations- und investitionsfördernde Maßnahmen sind kurzfristigen, dem Wahlzyklus folgenden, partikularinteressenszentrierten Maßnahmen vorzuziehen. Dieser Anspruch wird nur dann erfüllt werden können, wenn ideologiefrei und parteiübergreifend ein Konsens darüber entsteht, wie wirtschaftliche Entwicklung und Wohlstandssicherung gemeinsam strategisch sichergestellt werden können. Österreich ist ein Hochsteuerland und verfügt über eine gute Infrastruktur, sowie ein breit ausgebautes Sozialsystem. Dennoch bedarf es einer zielgerichteten, ganzheitlichen Steuerreform, um Steuermittel sparsam und effizient einzusetzen und föderale Mehrgleisigkeiten zu vermeiden, denn Österreich hat kein Einnahmenproblem, sondern ein Ausgabenproblem. Es ist notwendig, die Steuerlast zu reduzieren. Mit dem Ziel, allen Steuerzahlenden und insbesondere dem Mittelstand einen positiven Ausblick in die Zukunft geben zu können, in der Überzeugung, dass man sich in Österreich mit Leistung und Fleiß Eigentum schaffen kann und nicht auf die Leistung der Vorgeneration oder der Sozialhilfe angewiesen ist. Das Ziel kann nicht heißen mehr Sozialstaat, sondern eine stärkere zielgerichtete Unterstützung für jene, die es wirklich benötigen.